Viele Menschen, die uns aufsuchen, sind sicher, dass sie diskriminiert wurden. Die andere Person hat etwas Diskriminierendes gesagt oder sich diskriminierend verhalten. Manche Ratsuchende sind sich nicht sicher. Sie haben aber das Gefühl, es könnte eine Diskriminierung gewesen sein. Oft werden sie auch verunsichert, weil andere keine Diskriminierung sehen oder diese nicht für schlimm halten.
Unsere Haltung in der Beratung ist parteilich. Wenn Sie zu uns in die Beratung kommen, stellen wir Ihre Erfahrung nicht in Frage. Sie selbst sind in der Situation dabei gewesen, haben ein Gefühl zu der Situation und sind für uns damit die_der Expert_in. Wir nehmen Ihre Einschätzung ernst.
Eine andere Frage ist, ob das, was Ihnen passiert ist, auch rechtlich als Diskriminierung zu verstehen ist. Diese Frage beantworten nicht Sie oder wir, sondern das Gesetz und die Gerichte. Vor allem das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist hierfür wichtig. Wir helfen Ihnen bei der Orientierung und beraten Sie zu den Gesetzen. In Gerichtsverfahren können wir neben einem Anwalt/einer Anwältin unterstützend dabei sein und unsere Meinung sagen.
Wenn das Recht eine Situation nicht als Diskriminierung anerkennt, heißt das für uns aber nicht, dass keine Diskriminierung vorliegt. Denn Gesetze schützen nicht vor jeder Diskriminierung. Gesetze oder Gerichte können auch selbst diskriminieren. Unser Verständnis von Diskriminierung ist umfassender als das rechtliche. Wir beraten und unterstützen Sie auch dann.